Merkel-Gespräch mit Ban belauscht

WikiLeaks: NSA belauschte Merkel-Telefonat mit Ban

Die NSA hat Kanzlerin Merkel wohl in größerem Umfang überwacht als bislang bekannt. Das zeigen WikiLeaks-Dokumente, die WDR, NDR und «SZ» einsehen konnten. Abgehört wurde auch ein Gespräch von Merkel mit UN-Generalsekretär Ban.

Von Antonius Kempmann und John Goetz

Merkel, Berlusconi, Sarkozy

Drei im Fokus der NSA-Spitzel: Ein Treffen von Merkel, Berlusconi und Sarkozy wurde vom Geheimdienst ausgewertet. (Archiv 2008)

Der US-Geheimdienst NSA hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel engmaschiger überwacht als bislang bekannt. Das geht aus Dokumenten hervor, die WikiLeaks heute veröffentlicht und die NDR, WDR und «SZ» vorher einsehen konnten. Demnach hörte die NSA offenbar Gespräche Merkels mit europäischen Staatsoberhäuptern ebenso ab wie mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen. Auch weitere Nationen sind betroffen.

Schwerpunkt zu Deutschland und Italien

Den Schwerpunkt der aktuellen WikiLeaks-Veröffentlichung bilden NSA-Vermerke zu Deutschland und Italien. Ein solcher Bericht enthält Details eines Treffens zwischen Merkel und dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy sowie dem italienischen Premierminister Silvio Berlusconi im Jahre 2011.

Merkel und Sarkozy hätten bei einem Treffen Berlusconi unter Druck gesetzt, Maßnahmen zur Reduzierung der Staatsverschuldung zu treffen. Der Bankensektor müsse gestärkt werden, sonst könnten Geldinstitute «platzen wie der Korken einer Champagnerflasche.» Merkel und Sarkozy hätten Berlusconi gedrängt, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um zu beweisen, dass es ihm mit dem Schuldenproblem seines Landes ernst sei.

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